Angstbewältigung
Ratschläge für Menschen mit Angststörungen
Tolerieren Sie Ihre Unsicherheit ohne zwanghafte Absicherung.
Entwickeln Sie mehr Vertrauen zu sich selbst und zu anderen.
Kontrolle und Perfektionsstreben gegenüber einem Restrisiko vermindern Ihre Energie, in der Gegenwart optimal zu handeln.
Konzentrieren Sie sich mehr auf die Chancen als auf die Probleme und Gefahren.
Unterscheiden Sie zwischen Ihren inneren Bildern und der äußeren Realität.
Ihre angstvollen Gedanken und Horror-Vorstellungen sind nicht die Wirklichkeit, sondern nur Ihre angstgesteuerten Sichtweisen der Wirklichkeit.
Akzeptieren Sie Ihre Ängste.
Ihre Ängste sind Ausdruck dafür, dass es sich bei den Inhalten oft nur um Ihre bedrohten Werte und ganz normalen menschlichen Wünsche und Bedürfnisse handelt.
Wer keine Angst hat, dem ist nichts wichtig!
Kämpfen Sie für und nicht gegen etwas.
Kämpfen Sie nicht ständig gegen Ihre Ängste, sondern lassen Sie diese zu, während Sie gleichzeitig alles tun, um die Chancen auf die Erfüllung Ihrer Wünsche und Träume zu erhöhen.
Angst ist wie ein Schatten, der Sie überall hin begleitet, doch Sie bestimmen den Weg.
Angst kann Sie wie ein Freund begleiten oder wie ein Feind verfolgen. Es hängt von Ihnen ab, welche Beziehung Sie zu Ihrer Angst aufbauen.
Je mehr Sie Ihre Angst fürchten, desto stärker wird sie. Blicken Sie der Angst mutig ins Angesicht.
Vermeiden Sie das Vermeiden.
Nichts macht so erfolgreich wie der Erfolg. Was würden Sie am liebsten sofort ohne Angst tun?
Angstbewältigung besteht nicht in der Vermeidung oder gar Verleugnung, sondern vielmehr in der konstruktiven Annahme Ihrer Ängste und der konsequenten Verfolgung Ihrer Ziele mit und trotz etwas Angst.
Unsere Arbeit ist unsere Leidenschaft und ein positiver Antrieb für jeden neuen Tag. Sie bringt uns dazu, Herausforderung als Chance zu verstehen und neue Ziele zu erreichen.
Entwickeln Sie wieder mehr Neugierde.
Neugierde ist der wirksamste Gegenspieler der Angst.
Neugierde überschreitet Ihre Ängste in Richtung der Realisierung Ihrer Ziele.
Neugierde schafft wieder mehr Interesse für Ihre Lebensmöglichkeiten und Ihre Umwelt.
Was macht Sie so neugierig, dass Sie es auch trotz Angst anstreben und erreichen möchten?
Was interessiert Sie brennend und was würden Sie leidenschaftlich gern tun?
Finden Sie die richtige Balance von Neugierde und Mut einerseits und von Vorsicht und Angst andererseits.
Das ist der beste Umgang mit möglichen Bedrohungen und Gefahren des Lebens.
Fragen Sie sich: Was kann ich im Hier und Jetzt ganz konkret tun, um meine Chancen auf ein besseres Leben wahrzunehmen?
Was sollte ich trotz Ängsten tun, um im Leben zufriedener zu sein als bisher?
Was sind meine wichtigsten Werte, was die größten Ziele?
Was macht mein Leben sinnvoller und erfüllter als jetzt?
Handeln Sie jetzt, setzen Sie Taten!
Positiv denken, ohne positiv zu handeln, und Sich-Sorgen-Machen, ohne konkret etwas zu tun, ist kein Beitrag zur Bewältigung von möglichen Bedrohungen.
Nutzen Sie jeden Tag als Chance, etwas Anderes und Neues zu machen, statt am Alten zu leiden.
„Agieren statt reagieren!“ lautet das Motto.
Leben Sie voll Leidenschaft jeden Tag so, als ob er Ihr letzter wäre – und dies jeden Tag Ihres Lebens.
Angst ist oft nur die Angst und Vermeidungsreaktion in Bezug auf andere Gefühle.
Welche Gefühle genau müssen Sie bewältigen, wenn bestimmte gefürchtete Situationen tatsächlich eintreten würden?
Ärger? Wut? Enttäuschung? Traurigkeit? Ohnmachtsgefühle? Hilflosigkeit? Einsamkeitsgefühle? Innere Leere?
Angst und Panik zulassen statt bekämpfen
Blicken Sie der Angst ins Gesicht, lassen Sie Angst und Panik kampflos zu und bleiben Sie immer im Hier-und-Jetzt!
Der Schlüssel zur Bewältigung von Panikattacken besteht darin, dass Sie der Angst ins Auge sehen lernen und nicht aus Angst vor der Angst ständig wegschauen.
Schritt für Schritt sollten Sie lernen, in Ihren Gedanken und in Ihrem Verhalten auf alle Vermeidungsstrategien zu verzichten.
Denn durch jede Vermeidungsreaktion bestätigen Sie sich immer wieder aufs Neue, dass Ihre Angstanfälle doch gefährlich sein könnten.
Laufen Sie vor Ihren körperlichen Empfindungen nicht davon, sondern bleiben Sie ganz bei sich selbst, ganz im Hier-und-Jetzt, und beobachten Sie mit „gesunder Distanz“, was tatsächlich geschieht.
Registrieren Sie in passiver Weise die körperlichen Vorgänge („Mein Herz schlägt jetzt stärker“; „Ich spüre einen Druck auf der Brust und einen Luftmangel“; „Schwindel und Übelkeit halten noch immer an“) und schweifen Sie bei der Beobachtung Ihres Körpers nicht in angstmachende Zukunftsphantasien aus („Was-wäre-wenn-Ängste“).
Bleiben Sie bei sich und in der Gegenwart – das alleine führt im Laufe der Zeit zu einer Erleichterung im Sinne von „Na und?“.
Halten Sie sich immer vor Augen: alles, was gerade geschieht, können Sie ertragen, auch wenn es unangenehm sein sollte!
Eine Panikstörung wird vor allem durch die ängstliche Erwartung einer neuerlichen Attacke aufrechterhalten.
Aus Angst vor den körperlichen und psychischen Symptomen werden diese zu vermeiden oder zu unterdrücken versucht, wodurch die Anspannung erst recht zunimmt.
Eine Panikattacke ist nichts anderes als „falscher Alarm“ und entsteht biologisch durch einen heftigen Adrenalinstoß.
Der Schlüssel besteht darin: wenn Sie sich vor einem neuerlichen Angstanfall nicht mehr fürchten, wird Ihr Körper nicht mehr durch einen weiteren Adrenalinschub zu einer Attacke hochgeschaukelt.
Sie können Panikattacken am raschesten bewältigen, wenn Sie das Auftreten der Symptome nicht mehr verhindern, sondern unter kontrollierten Bedingungen sogar provozieren, um damit besser umgehen zu lernen.
Sie können den Teufelskreis der Angst auf zweifache Weise unterbrechen:
1. Stellen Sie sich eine frühere oder gefürchtete Panikattacke so lebendig vor, dass diese zumindest in Ansätzen tatsächlich auftritt (wenn dies nicht der Fall ist, haben Sie durch Ihre Bereitschaft zu einer Attacke die erste Erfahrung von Kontrolle erlebt).
Wenden Sie sich dann bewusst in passiv beobachtender Weise Ihrem Körper zu, ohne etwas dagegen zu unternehmen, so dass die Symptome über Sie hinwegfegen wie ein Gewittersturm, nach dem wieder Ruhe einkehrt.
Sie werden sehen, dass Ihre innere Bereitschaft zu einer Attacke ohne mentale Vermeidungsstrategien das Aufschaukeln der Symptomatik abschwächt.
2. Überwinden Sie sich und stellen Sie sich allen Situationen, die geeignet erscheinen, eine Panikattacke auszulösen.
Suchen Sie bewusst unter Verzicht auf Fluchtreaktionen und Ablenkungsstrategien gerade jene Orte auf, an denen Sie einen Angstanfall erleben könnten.
Sie werden die Erfahrung machen, dass die Angst nicht ewig andauert und nicht zur Katastrophe führt, sondern nach einiger Zeit der Gewöhnung an die Situation und an Ihren Körper ganz von allein nachlässt.
Sobald Sie Ihre Angst vor Panikattacken verlieren, haben diese ihre Macht über Sie verloren.